Читать книгу Traumfänger. Ein Leben zwischen Höhen und Tiefen онлайн

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Ich erinnere mich: Als ich noch ganz klein war und Stephanie und ich bei den Großeltern notfallmäßig übernachten mussten, erlebten wir mit, wie sich einer unserer Cousins aus Angst vor der Großmutter hinter dem Sofa versteckte. Als sie ihn entdeckt hatte, zerrte sie ihn an einem Bein hervor und schlug ihn. Er schrie und weinte verzweifelt. Stephanie und ich weinten mit ihm. In dieser Nacht konnte ich vor Angststarre kaum einschlafen, da Stephanie und ich in zwei getrennten Zimmern untergebracht worden waren. Es war eine endlose Nacht. Alleine im Dunkeln auf meiner Matratze am Boden. Ohne zu wissen, wie es meiner Schwester geht. Noch heute frage ich mich, weshalb man unsere Zimmer von außen abgeschlossen hatte. Zum Glück mussten wir danach nie mehr in diesem Haus übernachten.

In meiner Verwandtschaft war die Liebe nicht spürbar, da herrschten andere Regeln. Und dies, obwohl sie doch so perfekt waren – nach außen hin jedenfalls. Man besuchte regelmäßig den Sonntagsgottesdienst. Ja, nach außen die feine, nette Familie, nach innen das Gegenteil. Das war für mich überhaupt nicht miteinander vereinbar und davor wollte und musste ich mich distanzieren. Ich habe meine eigenen Ideen und Vorstellungen über Spiritualität, und auftanken oder inspirieren lasse ich mich liebend gerne in der Natur.

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