Читать книгу Traumfänger. Ein Leben zwischen Höhen und Tiefen онлайн

26 страница из 35

Mein Ziel war nicht das Niveau E, das mittlere, sondern P, das beste. Und nach einem Semester hatte ich meine Noten da, wo ich hinwollte. An einem Freitagabend, kurz vor Semesterschluss, klopfte ich daher an die Tür der Schulleitung, legte ihnen meine Noten vor und verkündete: «Ich bleibe nicht länger im Niveau E. Ich habe jetzt bewiesen, dass ich es kann, und würde gerne ins Niveau P wechseln.» Der Rektor zeigte sich sehr erstaunt über mein mutiges Auftreten, war aber sehr erfreut, wusste er doch über meine Geschichte in der Vergangenheit genau Bescheid.

Noch in derselben Stunde telefonierte er mit meinen Eltern, um sie zu informieren: «Ab Montag besucht Jason das andere Niveau, aber auf einer anderen Stufe.» Und weil ich durch den Niveauwechsel auch ein Jahr wiederholen musste, war ich auf einmal einer der Ältesten, fühlte mich stärker als die anderen und entwickelte mich zu einem selbstbewussten Jungen. Was für ein neues Lebensgefühl! Selbstbewusstsein – bisher ein Fremdwort für mich. Auf einmal war ich nicht mehr der Außenseiter und hatte tolle Freundinnen und Freunde. Teilweise wussten meine neuen Kollegen über meine Vergangenheit Bescheid, doch das war überhaupt nicht relevant. Noch heute erzählt man sich anscheinend im Dorf: «Weißt du, das ist der Junge, welcher in der Primar aus der Schule abgehauen und nicht wiedergekommen ist.» Toll, wenn man den Menschen dadurch in Erinnerung bleibt. Aber ist es nicht so, dass viele Menschen sich viel mehr mit Negativem umgeben als mit Positivem?

Правообладателям