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Und dies in einer Zeit, in der wir alle ziemlich am Pubertieren waren, die ersten Partys besuchten, zum ersten Mal die Schule schwänzten. Zusammen rebellierten wir. Eine besondere Nummer unter den Lehrpersonen war meine aus Polen stammende Mathematiklehrerin Frau Michalsky, die nie meinen Namen richtig aussprechen konnte. So war ich in jeder Lektion ein anderer: James, Jackson, Jenson, Janson, einfach nur nie Jason. Ich selbst freue mich darüber, dass meine Eltern sich bei mir für diesen englischen Namen entschieden hatten. Ich habe seither noch keinen Namensgefährten in der Schweiz getroffen.

Nicht die Mathematiklehrerin, sondern ich selber war schuld, dass ich in Mathematik extrem schlecht war. Diese ganzen Zahlen und Formeln brachte ich einfach nicht auf die Reihe und das alles interessierte mich auch nicht. So hatte ich in Mathe bei der Matura eine glatte Zwei, die ich aber dank der anderen Fächer kompensieren konnte. Frau Michalsky tadelte mich nicht ein einziges Mal deswegen, sondern zeigte großartiges Verständnis für meine miserablen Noten und entschuldigte sie mit den Worten: «Er ist anders. Er ist ein Künstler. Da braucht er keine Mathematik.» Wahrscheinlich zeigte sie so viel Einfühlungsvermögen, weil sie selbst eine Affinität zum Theater besaß. Zum ersten Mal war ich stolz, anders zu sein.

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