Читать книгу Irgendwann ist irgendwann zu spät. Warum Vater & Sohn das große Motorradabenteuer wagten und wie es sie veränderte онлайн

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Wir bogen von der Hauptstraße ab und fuhren einige hundert Meter bis zum Ende einer Schotterpiste. Das Schild, das signalisierte, dass Motorräder am Strand verboten sind, übersahen wir in der herannahenden Dämmerung leider und standen alsbald mit unseren Maschinen am Sandstrand vor den Wellen des Atlantiks. Zwischen ein paar Büschen schlugen wir halbwegs windgeschützt unser Zelt auf, stellten die Campingstühle in den Sand und öffneten ein kühles Bier – ein Ritual, das sich die Reise über manifestieren sollte.

Etwas überrascht war ich schon von der Gelassenheit, die mein Vater an den Tag legte – Wind und Zickereien unseres Campingkochers zum Trotz.

Am folgenden Tag entschieden wir uns, den »kleinen« Umweg von gut 3000 Kilometer in Kauf zu nehmen und über die Iguazú-Wasserfälle nach Ushuaia zu fahren – nicht gerade der direkte Weg. Brasilien empfing uns mit Regen und öden Straßen entlang der Küste. Nach zwei Tagen war es dann Zeit, dem Meer den Rücken zu kehren.

Der Blick auf das Navi versprach Gutes. Schlängelte sich die Route doch in unzähligen Kurven die Hügel ins Landesinnere hinauf. Fahrspaß pur auf perfekt geteerten Straßen. Als wir mit gut 110 km/h die sanften Kurven der Rota do Sol nahmen, merkte ich auf einmal, dass mit meinem Motorrad etwas nicht stimmte. Dann ging alles ganz schnell. Mein Lenker begann zu schlingern, und die ganze Fuhre zog nach links. Ich versuchte noch gegenzusteuern und zu bremsen, doch so sehr ich auch nach rechts lenken wollte, mein Motorrad fuhr schlingernd auf die Gegenfahrbahn. Nach einigen Metern rutschte mein Vorderrad vollends weg, und ich legte das Motorrad und mich auf die Seite. Ich schlitterte meiner BMW hinterher und war schon erleichtert, dass es keinen Gegenverkehr gab und mein Motorrad auf der Straße blieb und nicht in den Graben rutschte.


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