Читать книгу Opa, erzähl mir!. Aus dem Dialog zweier Generationen онлайн

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Eines Abends trafen wir uns zufällig auf der Treppe, die ins Obergeschoss führte, und fühlten uns unbeobachtet. Da wusste ich, was zu tun war. Du musst wissen, ich habe nicht, nie, geschlafen! Ich beugte mich also vor und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Obwohl er nur von kurzer Dauer war, freute sich Rosa über den Kuss. Womit wir beide nicht rechneten: Karl hatte uns gesehen. Er zögerte nicht lange, schritt auf Rosa zu und ohrfeigte sie. Das ließ ich mir nicht gefallen, deshalb packte ich ihn mit beiden Händen am Kragen und drohte: ‚Tu ihr nochmal was an und ich verprügle dich!‘ Wenn er auch der Bauer war, so wollte ich nicht einmal von ihm alles dulden! Im Grunde genommen war ja seine und Rosas Mutter die Chefin auf dem Hof. Ansonsten bin ich mit ihm immer gut ausgekommen. Ich war ein fleißiger Arbeiter und Karl ein netter und gerechter Bauer. Er begegnete mir stets auf Augenhöhe. Nachdem ich mich hier eingelebt hatte, begann er mich öfters zu fragen: ‚Arthur, was tun wir denn heute?‘ Er wollte stets meine Meinung wissen, weil ich eine Ahnung hatte von dem, was ich tat. Wie gesagt, bereitete mir die Landwirtschaft große Freude und geschickt stellte ich mich auch noch an. Unser Verhältnis war von Vertrauen geprägt, Karl zögerte nicht einmal, mich mit dem Vieh allein auf den Jahrmarkt zu schicken, damit ich es dort verkaufen würde. Da ging es um viel Geld, und ich enttäuschte ihn nie!“

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