Читать книгу Opa, erzähl mir!. Aus dem Dialog zweier Generationen онлайн

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„Eines Tages ging ich im Auftrag der Bäuerin ‚Streb [Einstreu] zomrechnen‘, also im Wald einen Strohersatz aus Blättern und allerlei herabgefallenen Baumresten sammeln, der dann auf einem ‚Grieg‘ genannten Wagen von Ochsen in den Stadel gezogen wurde. Durch die jahrelange Übung fiel mir die Arbeit nicht sehr schwer, weshalb ich den nahenden Besuch auch gleich erblickte: Das schönste Mädchen von Deutschnofen, Rosa Riegler, genannt Nocker Resel, kam vorbei, sie war gerade auf dem Weg ins Dorf. Ich kannte sie aus der Schule, aber wir besuchten nicht dieselbe Klasse, sie war nämlich drei Jahre älter als ich. Deshalb hatte ich vorher nie etwas mit ihr zu tun gehabt, außer ein einziges Mal, als wir einen Handel trieben. Ach Gott, hat sie mich da betrogen! Haha. Das muss ich dir zuerst erzählen:

Damals besaß ich einen Hasen, ein Prachtexemplar, den Rosa haben wollte, um Nachkommen zu züchten. Sie sprach mich auf ein Tauschgeschäft an: Ich sollte ihr den Hasen überlassen, sie würde mir dann mehrere kleine dafür geben. Nachdem ich ihn ihr gegeben hatte und nach einigen Tagen meinen Teil einforderte, war ich sehr überrascht, dass sie mir nur zwei sehr kleine Hasen gab. Ich wollte mich wehren, doch war sie in Begleitung mehrerer junger Knechte, die allesamt zu ihr hielten. So war ich gezwungen, ohne ein Wort des Widerspruchs das mich benachteiligende Geschäft anzunehmen, mein Hase war sowieso schon längst bei ihr.“

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