Читать книгу Opa, erzähl mir!. Aus dem Dialog zweier Generationen онлайн

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Er schweigt, noch lange liegt ein Lächeln auf seinem Gesicht. Als er aber nach mehreren Minuten nicht weitererzählt, wundere ich mich und blicke ihn fragend an. Er bemerkt meinen Blick nicht und wirkt in Gedanken versunken. Wenn er sich zurückerinnert, geschieht das häufiger, doch nach kurzer Zeit hat er sich normalerweise wieder gefasst und beginnt mit einer neuen Geschichte. Diesmal verharrt er regungslos, den Blick starr auf den Boden gerichtet. Es ist ein Anblick, den ich so von Opa nicht kenne, normalerweise strömen die Worte nur so aus ihm raus, wenn er aufgefordert wird, über etwas zu sprechen, was es auch sein möge. Das macht seinen Charme aus, zu jeder Anekdote fällt ihm eine weitere ein, sodass man Stunden damit verbringen könnte, einfach nur dazusitzen und ihm zuzuhören. Umso mehr verwirrt es mich, dass er nicht die Initiative ergreift, um weiterzusprechen. Ihm fiele mit Sicherheit etwas ein. Deshalb frage ich vorsichtig nach: „Ist alles in Ordnung bei dir?“ Seine Beteuerung, dass es so sei, überzeugt mich nicht ganz, doch ich belasse es dabei. Wenn er in der passenden Stimmung ist, wird er es mir schon erzählen.

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