Читать книгу Fürstenkinder Box 2 – Adelsroman. E-Book 6-10 онлайн
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Marisa hatte in ihrer Erregung immer lauter, immer schneller gesprochen. Jetzt war Stille. Erschüttert saß der Professor neben ihr, streichelte sanft und beruhigend ihr Haar. Es war gut, daß sie über dieses grauenhafte Erlebnis endlich einmal gesprochen hatte. Es war gefährlich, ein solches einschneidendes, dramatisches Geschehen ins Unterbewußtsein zu drängen. Eine ganze Weile saß der Arzt nur still neben der Erregten, Zitternden. Ganz allmählich wurde sie ruhiger, der Atem ging wieder gleichmäßig. Dann sprach Professor Gundler mit seiner warmen, sonoren Stimme zu ihr:
»Fast möchte ich sagen, Sie haben recht, Frau del Vana, wenn Sie glauben, die Mutter gab Ihnen ihr Kind. Andernfalls – darüber muß man sich klar sein – würde der kleine Kerl wohl kaum noch leben. Das ist Ihnen doch auch klar, gell? Sie hatten das Kind fest an sich gepreßt, ließen es auch in dieser katastrophalen Situation nicht los. Sie sprangen! Das Kind war für Sie eine erhebliche Belastung, Sie hielten es aber dennoch ganz fest und sprangen. Ich möchte fast sagen, Sie sprangen mit dem Kind wie in Gottes Hand. Diese gütige Vaterhand ließ Sie beide dann auf einen ungewöhnlich hohen, getrockneten Heuberg fallen. Ungewöhnlich deshalb, weil ein Arbeitsversuch gemacht werden sollte: von der ganzen, ziemlich großen Wiese war das trockene Heu hier zusammengetragen, um es von hier aus direkt zu verladen. Sie wissen doch, sonst werden viele, sehr viele kleinere Heuhaufen eingefahren.«