Читать книгу Katharina die Große. Legitimation durch Reform und Expansion онлайн

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In den Hauptstädten wurde Sophie mit jenen Adligen bekannt, die in der Rangtabelle, die seit Peter I. dem Großen jeden Adligen kategorisierte (1722) und ihm seine Position im Militär, in der Verwaltung oder bei Hofe zuschrieb, relativ weit oben rangierten.22 Die großen Familien der Voroncovs, der Šeremetevs, der Dolgorukij und anderer hatten wenig gemein mit dem Provinzadel, dem Sophie auf ihrer ersten Reise begegnete, geschweige denn mit den wenigen, die über die Rangtabelle überhaupt erst in den Adel aufgestiegen waren. Die reichen und einflussreichen Familien – in der Forschung ist gar von ruling families gesprochen worden23 – kämpften um Herrschernähe und verfügten über derart umfangreiche Ressourcen, dass sie in der Lage waren, aufwendig zu repräsentieren und in Imitation des Zarenhofes ihrerseits Hof zu halten, ohne freilich die politische Selbstständigkeit und Macht etwa polnisch-litauischer Magnaten zu besitzen. Ihre Herrschernähe bedingte, dass ihre Lebenswelt zu der Sophies wurde, als sie russischen Boden betrat.

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