Читать книгу Katharina die Große. Legitimation durch Reform und Expansion онлайн

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Dieses Russische Imperium in den ersten Jahrzehnten nach den Reformen und Kriegen Peters des Großen, in das Sophie 1744 gereist war, war eines des Wandels und der Beharrung zugleich. Dem Transfer und der ›Verwestlichung‹ der Eliten – die sich übrigens in einer erstaunlichen Geschwindigkeit vollzog – stand eine Beharrungskraft der traditionalen Gesellschaftssegmente gegenüber, insbesondere außerhalb der Metropolen. Die Entfaltung einer glanzvollen Hofkultur und die Verfestigung der Sozialstruktur einer Dienstgesellschaft begünstigten einander. Das Imperium war als kontinentale Flügelmacht nach der Eroberung des Ostseezugangs in der Zeit Peters I. als Akteur in Europa eine feste Größe, auch wenn der Anspruch der Autokratinnen auf Gleichrangigkeit in Europa insbesondere bei den Habsburgern auf Widerstand stieß.35 Die Gattin eines Großfürsten zu werden, der der Kaiserin Elisabeth nachfolgen sollte, war eine Chance, deren Tragweite Sophies Familie sicher deutlich vor Augen stand. Ob sich die kaum 15-jährige Zerbster Prinzessin auf ihrer Reise dessen klar bewusst war, wie Katharina später in ihren Memoiren behaupten sollte, wissen wir nicht.

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