Читать книгу Katharina die Große. Legitimation durch Reform und Expansion онлайн

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Dafür gibt es keine konkreten Hinweise, auch wenn er der Freimaurerei positiv gegenüberstand, den Katholizismus tolerierte und den Protestantismus förderte. Von religiöser Toleranz war im Zeitalter der Aufklärung auch unter Herrschern vielfach die Rede, wenngleich hierunter ganz unterschiedliche Dinge gefasst wurden. Friedrich der Große war hier erneut das Vorbild für Peter III. Auch Katharina folgte diesem Prinzip, freilich ohne die orthodoxe Geistlichkeit derart offensichtlich zu verprellen. Schlimmer noch als seine wohlwollende Haltung gegenüber den Lutheranern und Katholiken war in den Augen seiner Gegner ein Ukaz (Erlass), der die Altgläubigen betraf. Diese millionenstarke Gruppe war im Moskauer Reich des 17. Jahrhunderts durch die Kirchenreformen des Patriarchen Nikon entstanden und hatte zu einer Spaltung der Orthodoxie geführt, die über die bisher gekannten Sektenbildungen hinausging. Die Altgläubigen waren seitdem als Häretiker verfolgt worden, und auch Peter der Große, der sonst die verschiedenen Konfessionen und Religionen toleriert hatte, hatte sie gnadenlos verfolgen lassen.12 Am 29. Januar 1762 nun gab Peter III. bekannt, die Altgläubigen tolerieren zu wollen,13 und brachte damit den Klerus, an der Spitze Arsenij, den Metropoliten von Rostov, gegen sich auf.

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