Читать книгу Katharina die Große. Legitimation durch Reform und Expansion онлайн

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Dies konnte symbolisch verstanden werden. Zwar hatte die Tochter Peters mit Hilfe ihrer kompetenten Berater die Reformen ihres Vaters gefestigt und fortgeführt, aber der Wandel war doch Stückwerk geblieben und der Siebenjährige Krieg belastete die Staatsfinanzen. Die Kaiserin selbst hatte sich zunehmend von der alltäglichen Regierung zurückgezogen, sich mit der Orthodoxie und Zerstreuung beschäftigt. Aufmerksam blieb Elisabeth, wenn es um Fragen der Nachfolge und des eigenen Machterhalts ging. Nach einer Verschwörung 1743 gleich am Beginn ihrer Herrschaft wich die Furcht vor einem Sturz nicht mehr; dies mag auch die Vorwürfe erklären, mit denen sie das Thronfolgerpaar der Verschwörung im Siebenjährigen Krieg bezichtigt hatte.

Großfürst Peter und Großfürstin Katharina waren am Sterbebett der Kaiserin. Nur wenige Stunden nach ihrem Tod nahm Peter, nun Kaiser Peter III., die Eidesleistungen der Ränge des Hofes, der Administration und des Militärs entgegen, ohne dass es zu Zwischenfällen kam. Sein Erzieher Jacob von Stählin wollte dies später als Akzeptanz gedeutet wissen. Ekaterina Voroncova-Daškova,3 eine Schwester der Mätresse Peters, zugleich aber Vertraute Katharinas, meinte sich in ihren 1804 erschienenen Memoiren an versteinerte Minen bei den Soldaten des Semjonovskij- und des Izmailovskij-Garderegiments zu erinnern. Offenen Protest gab es jedoch keinen.4

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