Читать книгу Katharina die Große. Legitimation durch Reform und Expansion онлайн

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Die dominante Position dieser Familie bezog sich aber auch zunehmend auf den Bereich der Außenpolitik. Dies führte zu Allianzen, in denen Katharina, soweit erkennbar, trotz ihrer Vorsicht eine viel stärkere Position einnahm als ihr Mann. Die Großfürstin erwies sich im Stillen als eine ausgezeichnete Netzwerkerin. Ihre Befolgung der Gebote der Orthodoxie sicherte ihr das Vertrauen der Kirchenhierarchen. Wie die Kaiserin Elisabeth in ihrer Großfürstinnenzeit, knüpfte sie beste Kontakte zu den Garderegimentern, jenen Einheiten, die gewissermaßen aus den Spielzeugtruppen Peters des Großen hervorgegangen waren und die nach seinem Tode bei Thronrevolten eine Schlüsselrolle gespielt hatten. Ende des Jahres 1761 lernte sie Grigorij Orlov kennen, einen Gardeoffizier aus bester Familie, der ihr neuer Favorit wurde und mit seinen Brüdern die Unterstützung der Garden organisierte.

So galt vor dem Hintergrund der schwindenden Kräfte Elisabeths Großfürstin Katharina als Alternative zu Peter. Zwar divergierten die Meinungen – manche wie der Erzieher des Großfürsten Paul, Nikita Panin,45 sahen Katharina in der Position einer Regentin für ihren Sohn, andere sahen Katharina in einer noch abgeschwächteren Position als Vorsitzende eines Regentschaftsrates. Eine solche Konstellation erinnerte an die politische Situation, in der sich Elisabeth seinerzeit an die Macht geputscht hatte. Dritte sahen sie aber auch als Herrscherin des Russischen Imperiums.

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