Читать книгу Katharina die Große. Legitimation durch Reform und Expansion онлайн

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Bestužev war auf die antipreußische Linie eingeschwenkt, doch seine Gegner unterstellten ihm, einen Separatfrieden mit Preußen zu suchen, und sahen auch das Großfürstenpaar in seiner Gruppierung. Dafür sprachen Katharinas gute Beziehungen zum Großkanzler und die weithin bekannte Preußenliebe und Friedrich-Verehrung des Großfürsten Peter. Als nach der für Russland siegreichen Schlacht von Großjägersdorf in Ostpreußen der russische Kommandierende General Stepan Apraksin seinen Sieg nicht nutzte und statt die flüchtigen preußischen Truppen zu verfolgen, den Rückzug auf Tilsit antrat, wurden bei Hofe Gerüchte ausgestreut, er habe dies auf Geheiß des Großkanzlers und des Großfürstenpaares getan. Etwa gleichzeitig hatte die Kaiserin Elisabeth einen Schlaganfall erlitten, der die Fama nährte, Großfürst Peter oder gar seine Frau hätten die Absicht gehabt, nach dem Thron zu greifen.

Die genauen Hintergründe sind schwer zu eruieren. Bestužev jedenfalls stürzte und Michail Voroncov wurde neuer Kanzler. Katharina erschien ihre Situation so bedrohlich, dass sie zahlreiche Papiere verbrannte, von denen sie annahm, sie enthielten womöglich Kompromittierendes, weil sie politischen Inhalts waren. Dazu gehörte wohl auch ihr Selbstporträt, dass sie als Fünfzehnjährige geschrieben hatte.42

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