Читать книгу Katharina die Große. Legitimation durch Reform und Expansion онлайн

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Anders als Aleksej Razumovskij, der bei Hof populäre und innen- wie außenpolitisch neutrale langjährige Favorit Elisabeths, waren der Favorit der späten Jahre Ivan Šuvalov, vor allem aber sein Onkel Petr und der Vizekanzler Voroncov an politischer Macht ihrer eigenen Partei interessiert. Diese Gruppierung hatte ein Interesse daran, Bestužev zu stürzen, und den Anlass dafür bot der Siebenjährige Krieg. Der Großkanzler war einerseits habsburgisch orientiert, andererseits antifranzösisch eingestellt. Die französische Partei hingegen war in den ersten Jahren der Herrschaft Elisabeths stark gewesen, hatte sie doch den Staatstreich der Tochter Peters unterstützt. Ihr Leibarzt L’Estocq und der französische Gesandte, der Marquis de le Chetardie, standen für diese Hofpartei. Bestužev gelang es, diese Partei zu stürzen – le Chetardie musste das Land verlassen. Andererseits konnte er nicht verhindern, dass Russland im Renversement des Alliance 1756/57 der antipreußischen Allianz beitrat,41 zu verlockend erschien dem Petersburger Hof die Aussicht auf Gebietsgewinne im Westen im Falle eines Krieges gegen Preußen. Insbesondere hatte Elisabeth Semgallen und das Herzogtum Kurland in den Blick genommen, das bereits faktisch unter russischem Protektorat stand.

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