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3.3 Die Rolle der Lehrkraft

Lehrkräfte können die vorgestellten Mechanismen für sich nutzen, um die akademische, aber auch soziale Entwicklung jedes einzelnen Schülers bzw. jeder einzelnen Schülerin zu unterstützen bzw. negative Einflüsse durch die Peers abzuschwächen. Im Folgenden werden für jeden Mechanismus beispielhaft zentrale Möglichkeiten aufgezeigt.

Für den Mechanismus des Modelllernens können Lehrkräfte über einen motivierenden Unterricht und über das Schaffen einer sozialen Situation im Klassenzimmer, in der für jeden Schüler und jede Schülerin das Grundbedürfnis nach sozialer Eingebundenheit befriedigt wird (Deci & Ryan, 2000), die Auftretenswahrscheinlichkeit erwünschter Verhaltensweisen, wie z. B. eine engagierte Mitarbeit im Unterricht, erhöhen. Dies ermöglicht, dass erwünschte Verhaltensweisen von anderen Schülerinnen und Schülern in der Klasse vermehrt beobachtet werden können (Aneignungsphase). Zum anderen werden Schülerinnen und Schüler in der Klasse auch mit höherer Wahrscheinlichkeit die beobachteten Verhaltensweisen in das eigene Repertoire übernehmen (Ausführungsphase), wenn sie wahrnehmen, dass die gezeigten Verhaltensweisen des Modells eine positive Konsequenz erfahren. Zum Beispiel können Lehrkräfte durch Lob für erwünschte Verhaltensweisen (positive Verstärkung) bewirken, dass Schülerinnen und Schüler (Modelle) vermehrt solche Verhaltensweisen zeigen und dadurch die Wahrscheinlichkeit steigt, dass andere Schülerinnen und Schüler diese Verhaltensweisen in ihr eigenes Repertoire übernehmen. Zentral ist, dass Lehrkräfte ein größeres Augenmerk darauflegen, erwünschte Verhaltensweisen positiv durch z. B. Lob zu verstärken, als ausschließlich unerwünschte Verhaltensweisen immer wieder zu sanktionieren (Moore et al., 2009).

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