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Vor der Condomeria blieben die Burschen stehen und sahen sich, ohne Rücksicht auf ihren Vater, die Auslagen an.

«Brauchst du etwas?», neckte Fabian seinen Bruder. «Ich hols dir, wenn du dich nicht rein traust.»

Tom versetzte ihm mit dem Ellbogen einen Puff.

Sie gingen weiter.

Ein Mann trat aus einem Haus. Den kenne ich doch, dachte Zangger. Es war Herr Knüttl. Zangger hatte es sich abgewöhnt, als Erster zu grüssen, wenn er nicht sicher sein konnte, ob das der andern Person willkommen war. Denn Patienten wollten in der Öffentlichkeit lieber nicht von ihrem Psychiater gegrüsst oder gar angesprochen werden. Er hatte deshalb gelernt, die Sekunde zu warten, die es dem andern erlaubte, so zu tun, als habe man sich gar nicht gesehen. Herr Knüttl hatte Zangger sehr wohl gesehen, denn seine Augen verrieten einen leisen Schreck und er fuhr mit der Hand blitzschnell über seinen Hosenladen. Eine Reflexbewegung, die er selber vermutlich nicht wahrnahm. Er tat, als habe er Zangger nicht gesehen. Zangger war es recht. Aha, dachte er, Seidenbast hat den Nagel wieder einmal auf den Kopf getroffen: Knüttl hat bereits eine andere, eine von der käuflichen Sorte. Aber länger mochte er sich nicht mit ihm befassen. Leid tut mir nur seine Frau, dachte er noch, dann schob er den unerfreulichen Fall beiseite.

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