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Durchs Oberdorf schlenderten sie zum Bellevue weiter. Zangger wäre bei dem frühsommerlichen Wetter gern mit seinen Söhnen auf der Seepromenade spazieren gegangen. Die beiden wollten aber lieber ins Kino. Nach der Vorstellung genehmigten sie sich eine Bratwurst, die sie im Stehen verdrückten, dann verabschiedeten sich die beiden mit einer nonchalanten Handbewegung für den Rest des Abends von ihm. Er sah ihnen nach. Stolz, ein wenig wehmütig und ein kleines bisschen neidisch. Das alte Lied, dachte er. A la recherche du temps perdu.

5.

Auf einem der Stühle im Vestibül vor Zanggers Sprechzimmer sass eine junge Frau. Sie blickte auf, als Phil herauskam. Er spürte sofort, dass er ihr gefiel. Er genoss diese halb erschreckten, halb staunenden Blicke von Frauen. Sie hatte blaue Augen und einen nicht eben unschuldigen Blick. Volles, blondes, nackenlanges Haar und einen frischen Teint.

Schwedin, dachte er.

Er sah sie eine Spur intensiver an, als es der Wartezimmersituation entsprochen hätte, gab aber Acht, dass in seinem Blick nichts Anzügliches war. Er grüsste sie höflich und ging an ihr vorbei hinaus. Draussen schien die Sonne. Er fand, die Arbeit bei MacMax könne warten. Er setzte sich auf die Bank neben dem Brunnen im kleinen Park gleich neben Zanggers Praxis. Nach einer Stunde kam die Frau – in Bluejeans und weisser Jacke, einen Herrenhut auf dem Kopf – heraus und nahm den kleinen Fussweg quer durch den Park. Sie war weniger hoch gewachsen, als er sich vorgestellt hatte, und etwas molliger. Tolle Figur, dachte er. Als sie Phil erblickte, lächelte sie überrascht. Er sagte Hallo, und als sie, keine fünf Meter von ihm entfernt, ihren Schritt verlangsamte, rückte er ein wenig zur Seite und deutete neben sich auf die Bank. Sie blieb stehen, zögerte eine Sekunde und kam dann näher.

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