Читать книгу Der Seelenwexler. Roman онлайн

54 страница из 107

Linda gehörte in eine andere Liga. Sie brauchte er auch nicht in einem Hotel aufzuspüren. Er konnte sie ganz einfach nach ihrer Therapiestunde bei Zangger abfangen. Oder darauf warten, dass sie ihn anrief.

Die muss ich ins Bett kriegen, dachte er. Die koche ich weich, wenigstens für einen One-Day-Stand. Denn Night lag vorderhand nicht drin. Er hatte schon eine ganze Weile keine Freundin mehr gehabt. In den vergangenen sechs, sieben Monaten hatte er weiss Gott keine Gelegenheit gehabt, eine kennen zu lernen, geschweige denn, eine abzuschleppen. Er musste sich mit regelmässigen Abstechern nach Oerlikon behelfen. Die Girls an der Langstrasse waren ihm zu billig, diejenigen in Unterstrass und Wollishofen zu teuer. Eine feste Freundin wäre ihm aber lieber gewesen.

Um fünf schob Phil seine American Express Card zusammen mit Zanggers Praxisschlüssel an ihren Platz und klemmte das vor zwei Wochen eröffnete Lügenjournal unter der Schublade fest. Diese Dinge konnte er nicht gut in sein derzeitiges Logis mitnehmen. Im Bahnhof Hardbrücke kaufte er sich zwei Zeitschriften, «Psychologie Heute» und den Spiegel, der eine Serie über moderne Psychotherapieverfahren brachte. Er dachte keinen Augenblick daran, die Magazine mitzunehmen ohne zu zahlen. Der gelegentliche Tagi-Klau war mehr Sport als Notwendigkeit, und wegen einer gedankenlos unter den Arm geklemmten Zeitung würde man ihm schon keinen Strick drehen. Aber bei einem richtigen Ladendiebstahl erwischt zu werden, konnte er sich zurzeit ganz und gar nicht leisten.

Правообладателям