Читать книгу Katholisch und Queer. Eine Einladung zum Hinsehen, Verstehen und Handeln онлайн

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von queeren Menschen in der katholischen Kirche

Am AnfangKatholisches Arbeits(un)recht FamilieScheinheiligkeitBerufung GlaubensverlustDer Bund fürs Leben Äußerer Zwang, innere Zerrissenheit

Am Anfang

1. „Das alte Gefühl, genau dort mit genau dieser Liebe richtig zu sein, ist trotzdem noch

da“

Maria Fixemer, geb. 1991

Das erste Mal verliebt habe ich mich in der Kirche. Ich war Messdienerin, elf Jahre alt und hatte mir das Verliebtsein immer ganz anders vorgestellt. Denn als ich mich verliebte, war das so unerwartet, und es passierte an einem unwahrscheinlichen Ort: Die Messe war schon fast vorbei, wir saßen auf kleinen roten Stühlen an der Seite des Hochaltars und warteten auf das letzte Lied. Und währenddessen lehnte sich Elisabeth zu mir rüber und fragte: „Glaubst du an Gott?“

Vielleicht war ich überrumpelt, vielleicht wollte ich auch nachdenklicher oder rebellischer scheinen, als ich war, jedenfalls antwortete ich: „Ich weiß es nicht.“ Und sie sagte: „Ich mag dich.“

In dem Moment habe ich mich verliebt. Das Einzige, woran ich mich von diesem Abend noch erinnern kann, ist, wie ich in die Küche meiner Eltern stürmte, dort herumtanzte und immer wieder sagte: „Die Elisabeth mag mich, die Elisabeth mag mich!“