Читать книгу Katholisch und Queer. Eine Einladung zum Hinsehen, Verstehen und Handeln онлайн
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Ich wusste mich an jedem bedeutsamen Tag in meinem Leben begleitet und von G*tt geliebt, konnte mein Leben vor G*tt betrachten und für alles Gute darin danken. Auf dem Lebensweg, den die Kirche mir durch die Sakramente vorzeichnete, fühlte ich mich immer sicher. Auch wenn ich wie etwa bei der Erstkommunion für ein wenig Aufsehen sorgte, als ich mich weigerte, ein weißes Kleidchen anzuziehen als die anderen Kinder zu diesem Ereignis wie kleine Brautleute ausstaffiert wurden. Die Grenze zwischen den Erwartungen der Kirche und den Erwartungen der erwachsenen Leute, die die Kirche für mich verkörperten, zu ziehen, war manchmal schwer, doch ich sah die Kleiderfrage nie als Problematik innerhalb meines Glaubens an. Schließlich ging es in den Feiern immer um etwas ganz anderes: meine Beziehung zu G*tt.
Als sich meine Perspektive verschob und ich als Heranwachsender anfing, mich nach meinem weiteren Lebensweg und meinem eigenen Erwachsenenleben zu fragen, wurden die Dinge schwieriger. Ich wollte den Pfad meines christlichen Lebens weiterverfolgen, aber dieser hörte unvermittelt auf.