Читать книгу Katholisch und Queer. Eine Einladung zum Hinsehen, Verstehen und Handeln онлайн

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Ich betete, ließ alle Pläne ziehen und fand am Tiefpunkt meines Lebens einen neuen Weg. Und ich versprach G*tt: Wenn das der Mensch ist, der ich sein muss, um Gutes in der Welt tun zu können, dann werde ich dieser Mensch sein, auch wenn ich den Weg, den ich betrete, nicht kenne, und wenn ich ihn ohne meine Kirche gehen muss.

Ich wusste, ich würde keine Hilfestellung haben, denn dieser Weg war nicht vorbereitet. Und auch, dass ich G*tt zwischendurch missverstehen könnte, aber es gab nichts außer meiner Vereinbarung mit G*tt.

Ich versuche jetzt, stets offen zu bleiben. Nachzufragen. Hinzuhören. Damit eines Tages, wenn ich vor G*tt stehe, mein Gewissen klar ist.

Ich bin jetzt im Reinen mit G*tt.

Ich bin verletzlich, weil ich aus meiner Kirche herausgefallen bin und weil die mittlerweile vielen Menschen, die Kirche mit mir zusammen sein wollen, so oft nicht sichtbar sind.

Ich habe keinen sicheren Platz in meiner Kirche. Ich bin oft dort und solange ich nützlich erscheine oder namenlos bin, bin ich geduldet. Aber im Angesicht lehramtlicher Kirche, wenn sie diese Seite von sich hervorkehrt, hört spontan ein jedes Mal meine Existenz auf. Ich entschwinde mir. Dann muss ich hinausgehen und mich suchen. Vielleicht komme ich noch mal zurück.


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