Читать книгу Katholisch und Queer. Eine Einladung zum Hinsehen, Verstehen und Handeln онлайн

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Nach dem Studium habe ich dann 20 Jahre als Gemeindereferentin gearbeitet, zuerst in der Gemeinde und dann als Krankenhausseelsorgerin.

Beruflich war ich am richtigen Ort angekommen!

Ich habe mich immer in Frauen verliebt. Das hat sich immer gut und richtig angefühlt. Im Studium, Ende der 80er-Jahre, wurde ich dann mit der katholischen Morallehre konfrontiert. Überall habe ich nachgelesen, was die Kirche zu Homosexualität sagt. Da fing auch der Schmerz an. Ein Schmerz, über den ich mit niemandem sprechen konnte, denn schnell habe ich verstanden: Über manche Dinge spricht man am besten nicht in der katholischen Kirche.

Ich habe es nicht miteinander vereinen können: auf der einen Seite die Lehre der Kirche. Die Kirche, die mich als Angestellte beschäftigte, meine Arbeit für gut befand und für mich ein Zuhause und eine Heimat geworden war. Und auf der anderen Seite meine Identität, meine Gefühle und Gedanken. Ich habe mich nicht schuldig und sündig gefühlt, weil ich die war, die ich bin. Ich fühlte mich von Gott so gewollt und geliebt. Dieser Schmerz war immer da, aber oft im Hintergrund des Alltagsrauschens.


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