Читать книгу Flügel auf! онлайн
10 страница из 69
„Ich habe Ihnen etwas so Unangenehmes zu sagen,“ begann sie und legte den Kopf in den Nacken, um ihn anzusehen, während ein leises Rot ihr in die Wangen stieg, „ich für mein Teil habe so große Freude gehabt an Ihrem Spiel gestern Abend, es hat mich in vergangene Tage versetzt, so ich selbst musizierte, aber nun – der Hausbesitzer ist ein roher, widriger Mensch, er sei gestört worden –“ Sie hatte ein grau-braunes Kuvert vom Tische genommen, es zitterte leicht in ihrer Hand.
Iversens Zorn war verflogen; das gute Frauchen das sich so genierte, weil ein anderer es grob angefahren hatte, tat ihm leid.
„So werde ich eben nicht wieder spielen,“ sagte er gelassen.
In das Gesicht der kleinen Dame kam ein fast erschrockener Ausdruck.
„O nein!“ rief sie eifrig, „das wäre zu schade. Es ist mir zwar recht von Herzen leid, Sie wieder zu verlieren, aber ich darf Ihnen keine solche Freiheitsbeschränkungen zumuten. Wenn ich nicht selber seit dreißig Jahren hier wohnte –“ Sie schlug leicht mit dem groben Kuvert auf den Tisch, ihre Lippen zitterten vor Erregung.