Читать книгу Flügel auf! онлайн
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„Nein, ich habe ziemlich viel gespielt –“
„Spielen Sie noch?“ fiel Iversen ein. „Oh, das müssen Sie mich, bitte, einmal hören lassen, das interessiert mich.“ Was für Antiquitäten in diesem Hause stecken, dachte er sich, wer weiß, am Ende besitzt auch der Herr Hasenfratz noch andere Talente als die gestern produzierten.
Sie schieden ganz heiter wie gute Freunde. Abends ward ein schwerer Gegenstand auf dem Flur entlang geschoben.
„Kann ich Ihnen helfen?“ sagte der Student, der das Rasseln vor seiner Tür schneller zu beendigen wünschte.
Die kleine Doktorin errötete ein bisschen. „Ich dachte, Sie seien ausgegangen. Wir haben die Harfe ausgepackt; es war auch Zeit, einmal danach zu sehen, sie ist schon ein wenig eingerostet.“ Bedauernd beugte sie den grauen Kopf über die einst so glänzenden Saiten.
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Iversen erzählte sein Abenteuer mit Herrn Hasenfratz. Er hatte inzwischen die weiteren Gründe seines Missfallens an Chopin erfahren und gab nun an der Mittagstafel zum Besten, wie der edle Herr und Hausbesitzer Abend für Abend um neun Uhr über seinem Wein und der Züricher Zeitung einschlafe, um Mitternacht oder eine Stunde später erwache und dann dringend einer Erfrischung benötigte, aber einer herzhaften. Seine Gattin sei somit verbunden, nächtlicher Weile aus dem Bette aufzustehen, Feuer anzuzünden und dem Hungerleidenden ein „Güggeli“ zu braten, denn kalte Speise vertrage sein Magen zu dieser Stunde absolut nicht.