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Am Morgen gab es ein weitläufiges Geklingel mit der Türglocke, die sonst so wenig in Bewegung gesetzt ward. Als Iversen später auf den Flur hinaustrat, kam die breite Magd aus ihrer Küche hervor und meldete ihm mit missbilligender Miene, „die Frau“ habe einen arg wüsten Brief bekommen, der Hausherr sei „schüli bös g’si“ wegen der nächtlichen Ruhestörung. Achselzuckend und geärgert wollte der Student auf sein Zimmer zurückkehren, als auch die Doktorin vor ihrer Tür erschien und ihn mit ein wenig scheuer und bekümmerter Miene bat, einen Augenblick bei ihr einzutreten.

Jetzt kommt die Exekution, dachte er, und folgte widerwillig in das hübsche Eckzimmer, dessen Fenster so mit Blumentischen voll Palmen und Aralien besetzt waren, dass nur grünes Dämmerlicht in der Mitte des Raumes herrschte.

„Bitte, dass Sie sitzen, Herr Doktor.“

Sie kann mir ja gleich kündigen, wozu die Liebenswürdigkeit und die Umschweife? dachte er und lehnte sich an den Bücherschrank, während die Frau an einem winzigen Schreibtisch Platz nahm, der ganz auf ihr Körpermaß zugeschnitten schien.


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