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Über so hin- und hergaukelnden Gedanken, die sein Spiel nicht störten, sondern sich vielmehr mit den Tönen in ein beziehungsreiches Frage- und Antwortspiel eingelassen zu haben schienen, beachtete er nicht, dass unter ihm geklopft ward, erst dumpfer, dann lauter, endlich so stark, dass ihm der Lärm zum Bewusstsein kam; dazu flog es ihm auch durch den Kopf, das Klopfen gelte ihm. Ja, da war es, unter seinen Füßen, just wo er mit der Geige stand und in die blaue Nacht hinausstarrte. „Hoho, alter Maulwurf!“ rief er, aus der Träumerei erwachend, und erwiderte das Klopfen mit dem Stiefelabsatz, „bist du kein Freund von Chopin? Vielleicht gefällt dir’s besser, nach Moszkowskis Takt zu schlafen!“ Und übermütig strich er einen spanischen Tanz herunter, wozu er sich selbst, wie angesteckt von dem Tempo, im Zimmer herumdrehte. Aber ein wütenderes Trommeln an der Stubendecke unterbrach ihn. Ein Fenster unter dem seinigen ward heftig aufgerissen, und ein lautes tobendes Schelten ergoss sich in die sanfte Nachtstille. Die Dissonanz war zu grell. Iversen verstopfte sich die Ohren vor den „Chaiben“, die in ganzen Rudeln daher fuhren. Das Schimpfen verstanden die Kapitalisten besser als die Sozialdemokraten. Es war am Ende doch etwas dran, er hätte nicht hierher ziehen sollen.


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