Читать книгу Flügel auf! онлайн

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Der Ärger verschwand. Er schrieb nicht mehr, wo er ging und stand, brüske Prosabilletts in zehn Worten, Aufforderungen, sich zu erklären, Vorwürfe, dass sie eine Komödie mit ihm gespielt habe.

Nun kam die Leere. Er wollte sie wieder haben. Es war nicht viel gewesen; aber sie hatte ihm doch Sensation verschafft, und er hatte sich den Wunsch nach Sensationen nicht bloß angelesen, wie seine Bekannten, es lag in seiner Natur, sie zu suchen. Er schrieb nun Verse, Klagen über seine Verlassenheit, die ihn selber bewegten; er sagte der Doktorin Röslin eines Tages: „Morgen werd’ ich mir wieder erlauben, Ihnen ein Briefchen anzuvertrauen, meine Korrespondentin wartet schon seit vierzehn Tagen.“

Die Doktorin war von ungewohntem Ernst: „Ich habe versprechen müssen, nichts mehr anzunehmen; ich dachte, Sie wüssten es.“

Iversen blickte sie durchdringend an. „Ich wusste es nicht,“ sagte er langsam, „aber, Sie scherzen nicht? Sie würden kein Billett mehr annehmen?“

Die Frau verneinte stumm.

„Aber, mein Gott, was ist denn vorgefallen? Warum werde ich so im Dunklen gehalten? Glauben Sie denn, dass es mir gleichgültig ist?“ Eine ungewohnte Wärme war in seiner Stimme, sein Gesicht hatte sich gefärbt, deutliche Spannung sprach aus seinen Augen.


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