Читать книгу Flügel auf! онлайн
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„Ich darf Ihnen nichts verraten! Verzeihen Sie mir!“
Die Frau ergriff die Klinke ihrer Schlafzimmertür, sie hatte mit tief bewegtem Ton gesprochen, er zweifelte nicht, dass sie ihm alles mitgeteilt, wenn sie gedurft hätte.
Dennoch kam er sich wie ein Narr vor, wie ein Kind, das man weggelockt hat und das den Weg nach Hause nicht mehr findet. Und diese Weiber hängen auch alle zusammen wie die Kletten! Es heißt da immer, sie seien schwatzhaft, könnten kein Geheimnis bewahren; auch eine Wahrheit, die schon so abgenutzt ist, dass sie nicht mehr taugt.
Dann kamen Tage, wo das Bedauern, sie verloren zu haben, alles andere überwog. Er stürmte eines Abends in das Zimmer seiner Wirtin, aufgeregt wie ein verliebter Knabe, der seine Sehnsucht nicht länger bezwingen kann.
„Helfen Sie mir meine Unbekannte finden,“ bat er in dem Ton, in dem er vor fünfzehn Jahren seine Mutter um ein Spielzeug gebeten haben mochte. „Sie haben ein so gutes weiches Herz für alle Menschen, tun Sie mir auch einmal etwas zuliebe.“