Читать книгу Die magische Bibliothek онлайн

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Er erfreute sich an seinen Gedanken und bemerkte kaum, wie die Landschaft immer bewaldeter und einsamer wurde. Er sank hinab in seine eigene Vergangenheit.

Flüchtige Bilder aus seiner Kindheit zogen an seinem geistigen Auge vorbei: Bilder von Nacht, von Feuchtigkeit, von Neonlicht, das sich in Pfützen spiegelte, und das Bild eines hell erleuchteten Schaufensters, dessen farbige Auslage ihn anzog. Es war eine Buchhandlung und sie befand sich vor der Bushaltestelle, an der sein Vater, sein Bruder und er seit einem Monat jeden Abend standen, wenn sie aus dem Krankenhaus kamen. Ende Oktober war Mutter eingeliefert worden. Mutter, die Albert so sehr liebte, die als Einzige für seine Träumereien Verständnis gehabt hatte, die im Gegensatz zu Vater seinen Bruder ihm nicht vorzog.

Albert erinnerte sich an die weißen Atemfäden in der regenschweren Luft und an das endlose Warten auf den Bus, wenn sein Vater es nicht mehr im Krankenhaus ausgehalten und die Flucht nach draußen angetreten hatte.

Krankenhaus nannte Vater es immer, doch es war eine psychiatrische Anstalt, in die Mutter nach ihrem Selbstmordversuch eingeliefert worden war. Albert erinnerte sich an den starren Blick seiner Mutter und an ihren seltsamen Gesichtsausdruck. Doch das Schlimmste war, dass sie ihn nicht mehr erkannte, dass sie niemanden mehr erkannte.

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