Читать книгу Die magische Bibliothek онлайн

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Natürlich hatte die Buchhandlung schon geschlossen.

Am nächsten Tag schwänzte er die letzte Schulstunde – so etwas hatte er noch nie getan – und fuhr mit dem Bus zu der Buchhandlung gegenüber dem Krankenhaus. Mit klopfendem Herzen suchte er die Auslage ab. Das Wassergespenst hatte auf ihn gewartet. Er hastete in den Laden und verlangte nach dem Wunsch seines Herzens. Die junge Buchhändlerin schaute ihn belustigt an, holte für ihn das Buch aus der Auslage und gab es ihm. Er legte das Geld dafür auf die Theke und rannte aus dem Laden, als sei er auf der Flucht.

Von der Bushaltestelle aus konnte er das Krankenhaus sehen. Heute Abend, in der Dunkelheit, würde er wieder hier stehen. Doch dann würde er eine Fluchtburg haben. Dann würde er sich nach seiner Heimkehr mitten in der Dunkelheit in den Geschichten verlieren, die nun in seinem Ranzen steckten.

Der Besuch bei seiner Mutter war wie immer gewesen. Wie immer hatte sie niemanden erkannt, wie immer hatte der Arzt traurig den Kopf geschüttelt, wie immer war Vater früh geflohen, zu früh für den Bus, wie immer hatten sie lange an der Haltestelle gestanden. Aber später an jenem Abend hatte Albert in der relativen Sicherheit seines kleinen Zimmers neue Welten entdeckt, in denen er sich lustvoll verlor. Es waren Geschichten von Benson, Middleton, Lovecraft, Poe und vielen anderen Größen der Fantastik gewesen, die in diesem gar nicht kinderhaften Kinderbuch versammelt waren und deren volle Bedeutung er erst sehr viel später erkannt hatte. Dieser Tag jedoch hatte sein Leben in eine andere Richtung gelenkt.

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