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»Aber mein Bruder …«

»Auch Ihr Bruder hat noch nie eine Nacht auf der Fangenburg verbracht«, schnitt ihm Paulus das Wort ab. »Seien Sie versichert, dass Sie im Roten Ochsen besser aufgehoben sind.« Der Diener stieg aus und hielt Albert die Tür auf. Es war eine höfliche, zugleich aber auch sehr bestimmende Geste. Als Albert in der kalten Abendluft stand und sich zwischen den Schattenseen des Platzes umschaute, fröstelte ihn. Er schaute hoch zur Burg. Das goldene Fensterauge war erloschen.

Schon hatte Paulus sein Gepäck auf den Platz gestellt. »Der Graf erwartet Sie morgen früh.« Ohne dem Rechtsanwalt die Hand zu geben, stieg er wieder in den Bentley und fuhr davon.

Adieu, Dracula, dachte Albert. Hier endet die Übereinstimmung des Lebens mit dem Traum. Es wäre ja auch zu schön gewesen.

Wie still es hier war. Kein Laut drang an seine Ohren. Kein Hundegebell, keine Kinderstimmen, kein Motorenlärm, kein Hühnergegacker oder Gänsegeschnatter. Er warf einen letzten Blick auf die plötzlich so fern wirkende Burg, wuchtete seufzend den Reisekoffer hoch, nahm mit der anderen Hand den kleinen, schwarzledernen Aktenkoffer auf und tauchte in die Lindenschatten ein.

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