Читать книгу Gedichte онлайн

29 страница из 83

Herbstlich rauschen schon die Stürme,

Und ich stehe wie im Traum.

Auf einer Burg

ssss1

Eingeschlafen auf der Lauer

Oben ist der alte Ritter;

Drüber gehen Regenschauer,

Und der Wald rauscht durch das Gitter.

Eingewachsen Bart und Haare,

Und versteinert Brust und Krause,

Sitzt er viele hundert Jahre

Oben in der stillen Klause.

Draußen ist es still und friedlich,

Alle sind ins Tal gezogen,

Waldesvögel einsam singen

In den leeren Fensterbogen.

Eine Hochzeit fährt da unten

Auf dem Rhein im Sonnenscheine,

Musikanten spielen munter,

Und die schöne Braut die weinet.

Auf meines Kindes Tod

ssss1

Das Kindlein spielt' draußen im Frühlingsschein,

Und freut' sich und hatte so viel zu sehen,

Wie die Felder schimmern und die Ströme gehen –

Da sah der Abend durch die Bäume herein,

Der alle die schönen Bilder verwirrt.

Und wie es nun ringsum so stille wird,

Beginnt aus den Tälern ein heimlich‘ Singen,

Als wollt's mit Wehmut die Welt umschlingen,

Die Farben vergehn und die Erde wird blaß.

Правообладателям