Читать книгу Thomas Dekker. Unter Profis онлайн

36 страница из 48

Dass ich im Jahr darauf, 2005, Profi bei Rabobank werden würde, stand fest. Aber ich durfte schon im Jahr 2004 mal daran schnuppern. Gegen Ende der Saison durfte ich einige Rennen als stagaire im Profiteam mitfahren: den Grand Prix de Fourmies, die Rheinland-Pfalz-Rundfahrt und die Coppa Sabatini. Es war ein Test für das Team – und für mich. Ich durfte eine andere Welt betreten. Ich durfte im Tiefen schwimmen. Zwar noch mit den Schwimmflügeln meines U23-Vertrags, aber immerhin.

7.

Ich betrete das Hotelzimmer, meinen Rollkoffer ziehe ich wie einen Hund hinter mir her. Es gibt zwei Betten. Eines ist leer. Auf dem anderen sitzt Steven de Jongh – er ist bei der Rheinland-Pfalz-Rundfahrt mein Teamkollege und Zimmergenosse. Ich sage ihm hallo. Er nickt mir zu. Dann schaltet er den Fernseher um, auf einen Pay-TV-Sender – ich sehe nacktes, pumpendes Fleisch und höre es stöhnen. Steven nimmt zwei Handtücher, wirft mir eines zu und sagt: »Erst mal einen runterholen.«

Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich stehe da, die Jacke noch an, meinen Koffer in der Hand. Es ist das erste Mal, dass ich mit dem Profiteam bei einem Etappenrennen an den Start gehen werde. Es ist das erste Mal, dass ich eine ganze Woche lang mit den großen Jungs zusammenlebe. Ich kenne Steven kaum: eigentlich nur aus dem Fernsehen. Sie haben mich mit ihm zusammen aufs Zimmer gelegt, weil er erfahren ist und wie ich aus Nordholland stammt. Das schaffe eine Verbindung, hieß es. Er soll mir erzählen, wie es ist, ein Profi zu sein. Bisher hatte ich schließlich nur im Kinderbecken brilliert; erst das Profi-Peloton wäre wie Schwimmen im Tiefen. Und Fahrer wie Steven sollen meine Schwimmlehrer sein. Ich schaue zu ihm auf. Das erste Mal, dass ich zusammen mit ihm auf einem Zimmer untergebracht sein würde, hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt. Ich dachte, ich würde einen Handschlag bekommen, kein Handtuch.

Правообладателям