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Im Herbst 2004 wurde ich zusammen mit meinem Rabobank-Teamkollegen Koen de Kort zum Grand Prix Eddy Merckx eingeladen – einem Paarzeitfahren in Brüssel. Dass wir als U23-Fahrer dort antreten durften, war an sich bereits eine Ehre; die anderen Paare bestanden fast alle aus namhaften Siegfahrern. Aber zwischen den großen Männern zu starten, genügte mir nicht. Ich wollte mehr. Und ich konnte mehr. Meine Beine waren so leicht, ich spürte sie kaum. Koen starb an meinem Hinterrad, vierzig Kilometer lang. Wir holten Fahrer ein, die weit vor uns gestartet waren. Im Ziel waren wir die Schnellsten, und auch die Zweierteams, die nach uns gestartet waren, holten unsere Zeit nicht mehr ein. Erik Dekker und Marc Wauters nicht, Jens Voigt und Bobby Julich nicht, Uwe Peschel und Michael Rich nicht, George Hincapie und Wjatscheslaw Jekimow nicht. Auf dem Podium schauten Peschel und Rich aus der Wäsche wie sieben Tage Regenwetter. Sie fühlten sich verschaukelt. Die Rennleitung, die Kommentatoren und Journalisten wussten nicht so recht, was sie mit uns anfangen sollten. Einige dachten, dass wir irgendwo ein Stück der Strecke abgekürzt hätten, weil sie es nicht für möglich hielten, dass zwei Jungs alle großen Namen geschlagen hatten. Diese Vorwürfe konnten mir nichts anhaben. Ich fand es lächerlich. Selbst wenn ich hätte abkürzen können, hätte ich nie im Leben daran gedacht. Warum sollte ich eine Abkürzung nehmen, wenn ich auch regelgerecht gewinnen konnte?

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