Читать книгу 1000/24: Christoph Strasser und die Jagd nach dem perfekten Tag онлайн

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Christoph weiß, er ist nicht als das Uhrwerk geboren, als das sie ihn heute sehen und – auf dem Rad – zu fürchten gelernt haben. Er weiß, er kann kometenhafte Höhenflüge erleben, aber auch heftig einbrechen und sich dabei selbst bemitleiden, bis nur die helfende Hand ihn wieder in die Spur zu bringen vermag. Seine Konkurrenz mag das vergessen haben, denn wann wäre dieses unberechenbare Element das letzte Mal für Außenstehende sichtbar hervorgetreten? Dennoch, Christoph kennt die emotionalen Achterbahnfahrten wahrscheinlich besser als so manch anderer in seiner Liga. Er kennt sie und respektiert sie als Teil seines Wesens. Er hat gelernt, sie zu einer Stärke umzupolen und wenn nötig, und auch sonst, bereitwillig Hilfe anzunehmen.

Sein Weg an die Spitze war kein alleine beschrittener, worauf er stolz ist, stolzer noch, als ginge alles alleine auf seine Kappe. Von Beginn an maß er dem richtigen Umfeld eine große Bedeutung bei, gab Verantwortung ab und, wie im Falle von Rainer Hochgatterer, dem Macher seines ersten RAAM-Siegs im Hintergrund, auch die unabhängige Kontrolle über den Fortgang seines Sportlerlebens. Christoph Strasser ist äußerst harmonie- und ebenso motivationsbedürftig, braucht die richtige Chemie im Team, die Briefe und Nachrichten von zu Hause, den Zuspruch. Es muss allen gut gehen, damit es ihm und seinen Beinen gut geht, dann kann er auf der Welle mitschwimmen und sie zum Tsunami aufbäumen, der ihn tagelang trägt, bis der nächste Rekord zu Buche steht.

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