Читать книгу Moderne Philosophiedidaktik. Basistexte онлайн

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Als dritten Vermittlungstyp zwischen Philosophie und Unterricht schlage ich das Modell der Transformation vor.3 Mit diesem Ansatz betone ich ausdrücklich die Differenz zwischen der Philosophie und ihrer Didaktik. Eine solche Trennung ist schon institutionell geboten, weil eine professionelle Philosophiedidaktik gegenüber den anderen philosophischen Disziplinen autonome Entfaltungsspielräume benötigt. Und diese Trennung eröffnet auch neue inhaltliche Horizonte, weil der ganze Reichtum der philosophischen Tradition und Systematik in didaktischer Perspektive ausgeschöpft werden kann. Philosophisch wird die Didaktik nicht dadurch, dass sie sich selbst zur Philosophie deklariert oder umgekehrt, sondern indem sie unter Voraussetzung einer produktiven Distanz zur Philosophie deren didaktische Potentiale für die Unterrichtspraxis realisiert.

Didaktische Transformation

Didaktische Transformation soll hier nicht didaktische Reduktion bedeuten. In der Literatur werden Transformation und Reduktion traditionell synonym verwendet, wie in einem Aufsatz mit dem Titel »Die didaktische Reduktion als Kernstück der Didaktik« zu lesen ist: Der Lehrer wird mit einem Transformator verglichen; »er sei mit zwei Leitungen an die Wissenschaft angeschlossen und mit den beiden anderen an die Schüler. Seine Aufgabe sei es, die Wissenschaft mit ›niedriger Spannung‹ an Schüler weiterzuleiten«.4 Die dabei benutzten Verben verdeutlichen das: »popularisieren, gemeinverständlich darstellen, volkstümlich darstellen, jugendgemäß darstellen, elementar darstellen, vereinfachen, fasslich machen oder reduzieren«.

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