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Ebenso wenig ist das Konzept der didaktischen Transformation mit »Abbilddidaktik« zu verwechseln, weil keineswegs der philosophische Kontext allein determiniert, welche Theoreme im Unterricht verwendet werden. Noch in den bekannten Prinzipien der »Didaktischen Reduktion« oder »Elementarisierung« scheint mir ein solches Primat des Faches fortzuleben.5 Denn dort herrscht die Illusion, als ob es einen objektiven Kanon gäbe, der ein für alle Mal festlegte, was jeweils »elementar« oder »kompliziert« sei; oder als ob es eine allgemeingültige Hierarchie gäbe, innerhalb derer das vermeintlich höhere Wissen – in einem hier nicht gemeinten Sinn – lediglich »herunter zu transformieren« oder zu »reduzieren« wäre.

Der Mythos der Reduzierung und Elementarisierung verschwindet hingegen, wenn man von der Strategie des didaktischen Diskurses ausgeht, welcher die Auswahl und Modifikation des Übertragenen bestimmt. Was in der akademischen Philosophie als grundlegend gilt(z. B. formale Logik), kann in der Unterrichtspraxis eine untergeordnete Rolle spielen. Was umgekehrt in der Philosophie als besonders speziell gilt (etwa bestimmte Methoden), kann im Unterricht zum elementaren Verfahren mutieren. Und was schließlich für Universitätsphilosophen als bloß marginal gilt (bestimmte Textgattungen außer den üblichen Traktaten), kann in der Schule ins Zentrum rücken. Nach diesem Modell der Transformation werden die philosophischen Karten fortwährend neu gemischt.

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