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Die Vertreter des zweiten Vermittlungstyps versuchen diese Identität umzukehren und von der Seite der Unterrichtspraxis her zu begründen. Die dazu gehörende »Konstitutionsthese« besagt, dass die Didaktik für die Philosophie »konstitutiv« sei.2 Zu Grunde liegt ein Dialog-Konzept, das in Anlehnung an Sokrates als genuin philosophisch gelten kann. Wenn das Wesen der Philosophie als Dialog definiert wird und wenn der Dialog zugleich das Prinzip der Didaktik ist, dann verschmelzen die beiden Komponenten zu einer unmittelbaren Einheit. Zwar wird damit das Vermittlungsproblem konstitutionstheoretisch ausgeklammert, weil ja – nun mit anderem Vorzeichen – die Didaktik mit der Philosophie qua Dialog identifiziert wird. Aber praktisch wird das Problem der Vermittlung durchaus gestellt und auch auf entsprechende Weise gelöst, indem die Autoren der Philosophie als »Dialogpartner« am aktuellen Unterrichtsgespräch der Schüler und Lehrer beteiligt werden sollen. Diese Öffnung ermöglicht es schließlich, eine Brücke zur philosophischen Tradition zu schlagen. In diesem Sinn wird auch die Didaktik der Philosophie als Theorie der Vermittlung rehabilitiert.

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