Читать книгу Moderne Philosophiedidaktik. Basistexte онлайн

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Nun geschieht allerdings etwas Merkwürdiges: Zwar wird das autonome Ich in ein Kommunikationsgefüge verständigungsorientierten Handelns aufgelöst, doch die Beschreibung dieses Auflösungsprozesses ist nicht selbst verständigungsorientiertes Handeln, sondern fällt zurück in das Subjekt-Objekt-Denken der subjektzentrierten Vernunft, das eigentlich überwunden werden soll. Das Kommunikationsgefüge wird unkommunikativ beschrieben, die in Ansatz gebrachte Dreierrelation ist eine scheinbare, auch sie wird noch beherrscht vom Subjekt-Objekt-Denken. Habermas wird also von seinem quasi-transzendentalen Denken eingeholt. Die kommunikative Vernunft nämlich wird im Alltag angesetzt, dessen Verständigungsprozess jedoch nur kontrafaktisch vorausgesetzt werden muss. Die Vernunft ist also nicht kommunikativ, es muss nur so getan werden, als ob sie es sei. Die Vernunft kann, so drängt sich der Eindruck auf, ihre Subjektzentriertheit nicht überwinden. Der Weg in den lebensweltlichen Alltag als letzter Metaebene einer kommunikativen Vernunft erweist sich als Sackgasse.

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