Читать книгу Moderne Philosophiedidaktik. Basistexte онлайн

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Dabei ist noch einmal zwischen den Akteuren dieser Methodenkompetenz zu unterscheiden. Sind es die Lehrer oder die Schüler? Zunächst ist es völlig legitim, wenn die Lehrer(innen) mehr oder weniger stillschweigend »ihre« Methode im Unterricht zu Grunde legen. Das dürfte in der Regel auch der Fall sein, weil jeder Lehrende im Studium von einer bestimmten philosophischen Denkrichtung geprägt wurde und entsprechend »analytisch«, »hermeneutisch« oder »diskursiv« operiert.12 Die Lehrer(innen) verfahren nach derjenigen Methode, die sie bevorzugen und beherrschen. Nach diesem Modell sind auch »sokratisch«, »pragmatisch«, »hermeneutisch« und »existentialistisch« orientierte Didaktiken der Philosophie und Ethik entstanden.13

Doch mit dem vorliegenden Konzept ist noch etwas anderes gemeint. Erstens soll der Lehrende diese Methoden explizieren und Methodenbewusstsein erzeugen. Zweitens soll dabei methodische Vielfalt demonstriert werden, um den Philosophie- und Ethikunterricht pluraler und fachlich authentischer zu gestalten. Und drittens soll die Methodenkompetenz ausdrücklich in die Hand der Schülerinnen und Schüler gelegt werden. Zwar brauchen die Schüler(innen) die philosophischen Methoden nicht neu zu »erfinden«, wohl aber sollen sie in die Lage versetzt werden, die vermittelten Methoden produktiv zu nutzen. Die Methoden werden sich dabei nicht nur als »technische« Fertigkeiten, sondern als Grundhaltungen des Philosophierens erweisen. Deren Vermittlung dient dem emphatischen Ziel, dass die Schüler(innen) lernen, selber zu philosophieren.

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