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Im Anschluss daran stelle ich die Frage, ob sich auch diese Art zu philosophieren in den Philosophieunterricht transformieren lässt. Die Grundidee besteht darin, die faktisch vorhandenen Vorstellungen der Schülerinnen und Schüler mit Hilfe der experimentellen Philosophie zu erfassen. Auf dieser Basis ist es dann leichter, diese bereits theoretisch analysierten Vorstellungen mit einer Philosophie in Verbindung zu bringen, die ebenfalls empirisches Material verwendet.

Exemplarisch demonstriert wird dies in dem Buch von Kwame Anthony Appiah »Ethische Experimente. Übungen zum guten Leben«.17 Gegenstand dieser empirischen Untersuchungen sind Intuitionen, d. h. spontane Urteile oder auch Vor-Urteile.18 Aus der Fülle des vorliegenden Materials wähle ich das Beispiel eines ethischen Experiments aus, das von Joshua Knobe durchgeführt worden ist.19 Er entwarf zwei Szenarien:

Im ersten Szenario wird dem Geschäftsführer eines Unternehmens ein neues Programm vorgelegt, das sowohl den Gewinn erhöhen als auch der Umwelt helfen wird. »Die Umwelt ist mir völlig gleichgültig«, erwidert der Geschäftsführer. »Ich möchte nur so viel Gewinn wie möglich machen. Also starten wir das neue Programm.« Das Programm wird realisiert und die Umwelt hat ihren Nutzen davon. Das zweite Szenario ist fast dasselbe, nur wird das Programm diesmal der Umwelt schaden. Wieder zeigt sich der Geschäftsführer der Umwelt gegenüber gleichgültig. Das Programm wird eingeführt, um den Gewinn zu steigern – mit den erwarteten Umweltschäden.

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