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In einem kontrollierten Experiment präsentierte Knobe diese beiden Szenarien verschiedenen Gruppen von Versuchspersonen. Wenn das Programm auch der Umwelt half, waren nur 23 Prozent der Probanden der Ansicht, der Geschäftsführer habe »der Umwelt mit Absicht geholfen«. Aber wenn das Programm der Umwelt schadete, äußerten 82 Prozent die Ansicht, der Geschäftsführer habe »der Umwelt mit Absicht geschadet«.

Aus diesem Experiment zog Knobe den folgenden Schluss: Bei der Beurteilung intentionaler Handlungen orientieren sich die getesteten Intuitionen an den »psychologischen Eigenschaften, die für positive oder negative Urteile besondere Bedeutung besitzen«. Aus diesem Grund werden andere Merkmale relevant, »je nachdem, ob die Handlung selbst gut oder böse ist« oder ob die gerade nicht intendierten Handlungsfolgen gut oder schlecht sind. Man kann sagen, die moralische Beurteilung der Handlung überformt das Urteil über die Intention. Die Probanden befürchten offenbar, dass sie eine schlechte Handlung moralisch billigen, wenn sie ihr keine Absicht unterstellen. Folglich sehen sie sich genötigt, ihr negatives Werturteil mit der Unterstellung einer entsprechenden Intention zum Ausdruck zu bringen.

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