Читать книгу Die vierzehnte Etappe. Radsportgeschichten онлайн
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Es war klar und warm. Überall am Wegesrand saßen Familien und picknickten. Es waren etliche Menschen dabei aus dem doch fünfzig Kilometer entfernten Ort, wo ich für diese Zeit wohnte, und von denen ich nie gedacht hätte, dass sie sich für Radsport interessierten. Das taten sie vielleicht auch nicht, aber Radsport gehört in Frankreich zum Leben dazu. Wenn es einen Ball gibt, geht man tanzen, und wenn die Tour vorbeikommt, fährt man hin und guckt sich das an, auch wenn es nur eine kleine Tour ist.
Erst kamen die Vorboten: Polizisten auf Motorrädern und Werbeautos der Midi Libre, die kostenlose Zeitungen, Papierhüte und Schirmmützen austeilten. Auf einmal gab es aufgeregtes Gerede, Menschen wiesen mit den Armen zur anderen Seite: Dort, am Rande des Abgrunds, waren die ersten Rennfahrer zu sehen. Sie fuhren mir genau gegenüber, fast zu erkennen, aber sie würden noch Kilometer zurücklegen müssen, um nah an mich heranzukommen. Immer mehr Fahrer tauchten auf– das Peloton musste noch vollständig sein. Ziemlich vorsichtig begannen sie mit der Abfahrt und kein einziger Fahrer fiel in den Abgrund, obwohl die Midi Libre das zwischen den Zeilen durchaus versprochen hatte. Sie verschwanden aus dem Blickfeld, und einige Minuten später erschien die Spitze des Pelotons am Anfang des von mir mit der Stoppuhr zu messenden Teils.