Читать книгу Die vierzehnte Etappe. Radsportgeschichten онлайн
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Die Zuschauer stiegen schon wieder in ihre Autos, als ich bemerkte, wie unten am Anstieg eine gewisse Aufregung einsetzte. Menschen klatschten und feuerten jemanden an. Kurz darauf sah ich es: Umgeben von Motorrädern und gefolgt von einem kleinen Autobus kam noch ein Rennfahrer hoch. Langsam, wirklich sehr langsam, kletterte er den Cirque de Navacelles hoch. Überall, wo er hinkam, entstand eine Mischung aus falscher Bewunderung und Ausgelassenheit. Alles, was ihm zugerufen wurde, kannte ich, aber er noch viel besser. »Ils sont pas loin!«, »Plus vite!« und natürlich: »Allez, Poupou!« Als er an die Stelle kam, wo ich stand, erkannte ich ihn auf einmal: Hoban. Es überraschte mich, ich dachte, dass er schon aufgehört hatte mit dem Radsport. Sein Haar war grauer geworden, das verlieh ihm etwas Vornehmes. Langsam kam er näher zu mir heran. In dem Moment, in dem sein Ohr am nächsten an mir dran war, sagte ich, ohne meine Stimme zu heben: »Come on, Barry.« Überrascht drehte er seinen Kopf und eine viertel Sekunde lang sah er mir in die Augen. Dann sah ich schon wieder nur seinen Rücken. Langsam verfolgte er seinen Weg den Berg hoch, überall Rufe und Applaus erzeugend. Ich schaute ihm nach, bis ich ihn nicht mehr sehen konnte. Er hatte für das Streckenstück, in dem er zu sehen war, anderthalb Minuten länger gebraucht als ich. Das war mein Treffen mit Hoban.