Читать книгу Die vierzehnte Etappe. Radsportgeschichten онлайн

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Andererseits: Es ist nicht ungewöhnlich, dass man mit Radsporthelden so umspringt. In Dax musste ich das Telefonbuch zur Hilfe nehmen, um im Café Darrigade eine Tasse Kaffee trinken zu können, und in Toledo fehlte der Name Bahamontes in allen Broschüren. Sein Haus, in einer versteckten Gasse, musste ich mir von den Leuten aus der Nachbarschaft zeigen lassen; aber wenigstens hing dort noch ein großes Schild, auf dem CASA BAHAMONTES stand.

Für eine Radsportpilgerfahrt eignet sich Meensel-Kiezegem auch aus anderen Gründen nicht; Merckx ist in jungen Jahren nach Brüssel gezogen. Höchstens könnte man die Reifenspuren seines Kinderfahrrads nachfahren. Das Einzige, was bei diesem Haus ans Rennradfahren erinnerte, waren die Pfeile, die auf dem Straßenbelag vor der Tür in alle Richtungen aufgemalt waren. Hier war also schon mal ein Rennen vorbeigekommen, und es war nicht undenkbar, dass auch mein Rennen dies tun würde.

Ich ersann den Vollkommenen Radrennfahrerunfall: dort einen Reifenplatzer haben, das Gleichgewicht verlieren, rettungslos durch die zufällig offen stehende Vordertür reinfliegen, mir beim Aufprall gegen die Salonwand den Hals brechen und an der Stelle, an der Merckx das Licht der Welt erblickte, den letzten Atemzug tun.


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