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Ich lernte eifrig und wurde bald die Erste in der Klasse. Auf dem Klavier übte ich mit leidenschaftlicher Beharrlichkeit. Die Mutter hielt mir den besten und teuersten Klavierlehrer, Marx. Noch nicht 13 Jahre alt, spielte ich das D-moll-Konzert von Mozart mit Orchesterbegleitung in einem Dilettantenkonzert im Museumssaal. Gern hätte ich mich ganz der Musik gewidmet. —

Einige Wochen später, als ich das Mozartsche Concert gespielt hatte, langte ein großer Brief mit mächtigem Siegel an. »Poststempel Eisenach?« sagte die Mutter, »dort kenne ich Niemand, als meine Stiefschwester.« — Als sie den Inhalt überflogen, sank sie totenblass aufs Sofa … Die Stiefschwester hatte eine gerichtliche Klage wegen der Erbschaft vom seligen Großvater angestrengt. Sie beanspruchte die Hälfte von Allem, was meine Großmutter zurzeit erhalten.

Verlor die Mutter den Prozess und musste herauszahlen, so blieb ihr nur die mäßige Pension als Rittmeisterswitwe. Unsere Erziehung und die Kriegsjahre hatten große Opfer gefordert. — Der berühmteste Advokat wusste auch keinen besseren Trost: »Im schlimmsten Falle müssen Sie das Geld erst nach einem Jahr herauszahlen.«

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