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Als Margarethe (in den Hagestolzen) war sie eine Erscheinung, wie sie alte niederländische Maler in ihren Bildern eines idyllischen Friedens so gern zeichneten.

Ihr Käthchen von Heilbronn war von ganz besonderem poetischen Verdienst. Diesen mittelalterlichen Charakter sieht man oft mit einer Sentimentalität versetzt, die ihn völlig vernichtet. Weil das Mittelalter schwärmte, glaubt man, es sei auch sentimental gewesen.

Heinrich von Kleist war ein zu tiefer Poet, umso fehlzugreifen. In dem Unbewussten, in dem Rätselhaften des inneren Dranges liegt die Romantik des Mittelalters, und diese dunkle Entzückung zeigt der Dichter in der spiegelreinen Mädchenseele. Dies ist die unverwüstliche Poesie in diesem Käthchen von Heilbronn.

Fräulein Bauer war in jeder Beziehung das lebendige Bild dieser Dichtung.«

So Gustav Kühne. Mein Interesse an dem »Bühnenleben« der mir unbekannten Künstlerin, die sich in so bescheidener Weise bei »Über Land und Meer« einführte, wuchs natürlich nach diesen glänzenden Kränzen, welche die Mitwelt ihr geflochten und die so freundlich bis in unsere Tage fortgrünen und duften. Mit Liebe ging ich an die Redaktion des Bühnenlebens — eine fröhliche Oase in der sonst oft recht dürren Redaktionstätigkeit. Und die Früchte blieben nicht aus. Keine Artikel fanden während der 3 Jahre, in denen die Bühnen-Erinnerungen von Karoline Bauer in »Über Land und Meer« erschienen, eine solche Teilnahme bei den Lesern, wie dies »Bühnenleben«. Dafür zeugten die vielen herzlichen Briefe aus ganz Deutschland, aus Russland, ja aus Amerika, die bei der Redaktion einliefen und von der unvergessenen und unvergesslichen Karoline Bauer sprachen und um Fortsetzungen und schließlich um eine Buchherausgabe der Erinnerungen baten.

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