Читать книгу Aus meinem Bühnenleben онлайн

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Dieser Wunsch — auch mein wiederholter dringender Wunsch — ist mit diesem Buche erfüllt. Die Verfasserin hat mir eine Sammlung und Herausgabe ihrer Bühnenartikel gestattet. Für dies Buch übernehme ich als Herausgeber die volle Verantwortlichkeit. Also, meine Herren Kollegen mit den flinken Rezensentenfedern, respektieren Sie die Anonymität der Verfasserin, die sich seit 1844 in ein hervorragendes glückliches Privatleben still zurückgezogen hat, — und halten Sie sich freundlichst bei Ihren Besprechungen an das »Bühnenleben« von Karoline Bauer und — wenn's sonst noch Not tut — an den

verantwortlichen Herausgeber.

Wien, im Oktober 1871.


I. Die erste Gage.

Ich hatte das Glück, eine engelsmilde, vortreffliche Mutter zu besitzen. Sie liebte mich und meine drei Geschwister zärtlichst und hätte ihr Leben freudig für uns geopfert, — aber sie konnte auch streng und energisch verfahren.

Mit 23 Jahren Witwe geworden — mein Vater blieb in der Schlacht bei Aspern, als ich noch nicht zwei Jahre zählte — schön, anmutig, geistreich, wies sie jeden Heiratsantrag zurück, um sich ganz ihren Kindern widmen zu können und das Andenken des Seligen treu zu bewahren. Es war keine leichte Aufgabe für eine so junge Witwe: ohne bedeutendes Vermögen vier Kinder zu erziehen, fern vom heimatlichen freundlichen Coburg und den Verwandten, — ohne jede andere Stütze, als die allgemeine Achtung der Menschen und ihr unerschütterliches Vertrauen zu Gott! — So steuerte sie mutig vorwärts und überwand das Schwerste.

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