Читать книгу Aus meinem Bühnenleben онлайн

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Wir verstanden nicht einmal: mich vorteilhaft zu schminken. Als einige ebenso unerfahrene Freundinnen mir rieten, die blonden Augenbrauen zu schwärzen, um meinem weichen kindlichen Gesicht mehr Ausdruck zu geben, — da zog ich im Eifer so kühne, schwarze Bogen, dass ich förmlich entstellt aussah. Zu meinem Unglück hatte ich überdies gehört, dass schwarze Punkte unter den Augenwimpern dem Auge flammende spanische Glut geben … und ich tat auch hier des Guten mehr als zu viel.

Es stand wahrhaftig schlimm um die kleine Komödiantin, und schon bekamen wir unter dem Mantel der Teilnahme manches mitleidige Lächeln zu sehen, manch' zweifelndes Wort über mein Talent zu hören.

Das Alles trieb mich, etwas Entscheidendes zu wagen. Ich wählte als zweites Debüt unverzagt — Preziosa!

Ganz Karlsruhe geriet in Aufruhr, dass ich — das blutjunge, unerfahrene Ding, überhaupt erst viermal vors Publikum getreten, nach der gefeierten, schönen Amalie Neumann die schwere Rolle der Preziosa spielen wolle. Die arme Mutter kam immer halbtot aus ihren Tarock-Partien nach Hause — so sehr hatten die Damen ihr wegen meiner »Preziosa« bange gemacht. Selbst Bruder Karl, der inzwischen Offizier geworden, berichtete oft kleinlaut, dass seine besten Kameraden am Erfolge zu zweifeln anfingen. Die Frau Markgräfin ließ mir durch Major Hennehofer teilnehmend ihr Bedenken äußern, ob meine junge Stimme auch für die pathetischen Stellen der Preziosa ausreichen würde.

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